Noch ein paar Überlegungen von meiner Seite:
Der, der sich Horatio nennt, führt in seinem Blog folgende Bezugspersonen auf:
Carina, vermutlich seine Krankenschwester
Professor Müller, sein behandelnder Arzt
Jonas, sein Freund aus Karlshorst (haben zusammen in einem Zimmer dort gewohnt)
Picasso, ein Bartträger, der evt. auch Patient sein könnte.
Frau Dux - evt. Erzieherin/Heimleiterin aus Karlshorst
Wenn er (oder sie) noch minderjährig - vermutlich zwischen 12 und 18 Jahre alt - ist, fällt doch auf, dass er/sie nie von seinen Eltern spricht. Wenn ein Kind todkrank ist, würden sich doch die Eltern, oder doch zumindest ein Elternteil um ihn kümmern. Das könnte bedeuten, das "Horatio" tatsächlich ein Waisenkind wäre, was die Spur, die Tina bereits erwähnt hat, verstärkt, nämlich dass er vor seiner Krankheit in einem Kinderdorf in Karlshorst gelebt hat. Davon gibt es dort mindestens zwei, wie man
hier und
hier nachlesen kann. Warum aber schaut dann nicht auch eine Erziehungsperson, z.B. Frau Dux, bei ihm vorbei?
Außerdem lief vor einiger Zeit der Dokumentarfilm "Die Villa - Geschichten aus dem Heim" im
Fernsehen. Ich habe den Film nicht gesehen, aber aus der Beschreibung geht hervor, dass der Film wie ein persönliches Tagebuch (!) der Kinder gehalten ist. Interessant.
Dann fiel mir bei dieser Kranken- und Waisenkind-Geschichte der Fall von
Anthony Godby Johnson ein, den Armistead Maupin in seinem Buch "Der nächtliche Lauscher" verarbeitet hat. Mehr dazu findet sich u.a.
hier. Es ist nur eine wage Vermutung - immerhin sagt unser "Horatio", dass er nicht so heißt - aber vielleicht gibt sich jemand als Kind/Jugendlicher aus. Schließlich erregt das Schicksal eines todkranken Kindes immer Aufmerksamkeit - und darum geht es unserem "Horatio" ja auch.
Und wie schon jemand anderes erwähnt hat: "Horatio" hat einen bezahlten livejournal-Account. Den kann man als internationaler Benutzer nur mit PayPal, Kreditkarte oder internationaler Zahlungsanweisung erwerben, was wiederum für einen Erwachsenen spricht, der sich als Kind ausgibt.
Nach wie vor gilt: Es gibt viel zu viele Hinweise.
Ludger
*grübelt weiter